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Ein Winter auf See

Geist

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An den verlassenen Kaien schwimmen die Leichen von Moewen, die vor der Zeit die Welt weit draussen vergaßen. Nun sind sie gefallen, ihr Gefieder ist rostig und rot, wie das der sterbenden Blaetter. Durch die vergessenen Speicher weht kalt der Wind und was dort am Abend noch lag, haben nachts die achtlosen Diebe weggetragen.

Was sollen wir laden wenn der Vorrat sich neigt?
Was wir an Proviant noch fanden sind die Fruechte unserer berstenden Schaedel. Sie werden wohl faulen, bevor die Sonne sich wieder erhebt.

Uns fehlen die Segel, uns treibt nur ihr Menschen.
Ihr werdet stehen an den Stegen, die viel zu flach zum gaehnenden Meer hin abfallen und uns winken, obschon ihr uns niemals kanntet.
Ihr glaubt wohl, ihr koennt in den stillen Worten der Lieder lesen, zu welchem Ziel es uns treibt.

Doch ihr irrt.
Wo sollen wir segeln, wo ist das Meer für uns tief genug?

Die Arche, die wir uns bauten mit dem letzten Holz des Herbstes, schaukelt noch einsam im Wind und zoegert und zweifelt und klagt.

Verbannt wird man uns nennen, wenn wir den Anker jetzt lichten. Doch was ihr nicht wusstet: Wir genuegen uns selbst, um der Kaelte des Meeres mit der Farbe des schwarzen Onyx zu trotzen.

Bei unserer Rueckkehr sind wir allein und niemand wird auf uns warten. Keiner haelt uns das Tau, das uns im Hafen noch bindet, wenn der Winter wiederkommt.

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